Die Anfänge
Der Begriff „CSD“ steht für Christopher Street Day und erinnert damit an die Christopher Street in New York. Über die 1960er Jahre gab es immer wieder gewalttätige Razzien in Bars und Discotheken der Queeren Szene. Dabei wurden die Identitäten der Anwesenden festgestellt, veröffentlicht, Verhaftungen durchgeführt und Anklagen erhoben.
In der Nacht zum 28. Juni 1969 fand eine Razzia in der New Yorker Bar „Stonewall-Inn“ auf der Christopher Street statt. Dieses Mal leisteten die Anwesenden Widerstand. Die Polizist*innen wurden mit Gegenständen beworfen, während sich weitere im „Stonewall-Inn“ verbarrikadierten. Die Menschen versuchten die Türen mit Mülltonnen und einer Parkuhr aufzurammen und zündeten das Gebäude an. Eine Spezialeinheit konnte die Unruhen vorerst beenden. In den vier darauffolgenden Nächten wiederholten sich ähnliche Proteste.
Kurze Zeit später gründeten sich die ersten politischen Gruppierungen die mehr Toleranz und Rechte forderten. Im darauffolgenden Jahr kamen 4000 Demonstrant*innen im New Yorker West Village zusammen, um an die Ereignisse zu erinnern. Seitdem entwickelten sich weltweit immer mehr Organisationen und Demonstrationen die für die Rechte und Ziele der LSBTTQIA+-Community kämpfen.
IN deutschland
Die erste Demonstration in Deutschland fand 1972 in Münster statt. 1979 zum zehnten Jahrestag der Aufstände, versammelte sich die erste große Demonstration in Berlin mit 450 Teilnehmer*innen. Bis heute begründeten sich, laut dem CSD Deutschland e. V., 102 CSD´s in ganz Deutschland (Stand: 30.03.2022). Die Bezeichnung „CSD“ wird nur im deutschsprachigen Gebiet verwendet. International werden für die Demonstrationen eher die Begriffe „Pride“, „Pride Parades“ oder Bezeichnungen die den Ort oder die angesprochene Gruppe beinhalten verwendet.
Fortschritte
CSD`s bzw. Prides gibt es nun seit über 50 Jahren. Das liegt daran das sie einerseits bereits Erfolge erzielten andererseits weiterhin die Gesellschaft und Politik auf Missstände aufmerksam machen müssen.
In Deutschland haben wir einige Ziele wie zum Beispiel die Ehe für alle, die Streichung des § 175 StGB oder das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz bereits erreicht. An vielen Dingen muss jedoch noch gearbeitet werden. Wir fordern zum Beispiel die Ergänzung des § 3 Grundgesetz um das Merkmal sexuelle Orientierung, das volle Recht auf Zugang zum Adoptionsverfahren, das Ende der Diskriminierung bei Blut- und Organspenden und vieles mehr. Daher ist es auch heute immer noch richtig und wichtig, sich bei CSD`s zu zeigen und für den Erhalt und die Erlangung der eigenen Rechte zu kämpfen.